Nachdem der Turm nach seiner Schließung 2013 nun für die Öffentlichkeit wieder zugänglich ist, gibt es seit Jahresbeginn 2017 auch wieder Führungen. Dies wollten sich rund 15 Mitglieder des Vereins der Freunde und Förderer nicht entgehen lassen und machten sich hinauf auf das Stuttgarter Wahrzeichen.
Die Förderverein-Mitglieder erfuhren bei der knapp einstündigen Führung neben technischen Details auch so manche Anekdote aus der Turm-Historie.
So zum Beispiel, dass sich die Stuttgarter tatsächlich beim Bau Gedanken darüber gemacht haben, ob der Turm nicht einfach umfallen würde, wenn die Gäste alle auf eine Seite der Aussichts-Terrasse strömen würden.
Nach der Führung hatten die Teilnehmer die Gelegenheit auf den Aussichtsplattformen in 150 bzw. 153 Metern Höhe einen Ausblick auf Stuttgart bei Nacht zu genießen.
In Betrieb genommen wurde der „Urahn aller Fernsehtürme“ im Februar 1956 nach rund 20- monatiger Bauzeit. Die Gesamtkosten betrugen seiner Zeit 4,2 Millionen DM.
Ursprünglich wollte der Süddeutsche Rundfunk seine Antennen auf einen 200 Meter hohen, mit Drahtseilen gesicherten Eisen-Gittermasten stellen. Doch der berühmte Stuttgarter Brückenbauer und Statiker Fritz Leonhardt schlug einen Betonturm vor, welcher auch touristisch und gastronomisch genutzt werden konnte. Dies war der Beginn einer Erfolgsgeschichte und die Baukosten von 4,2 Millionen Mark amortisierten sich bereits nach fünf Jahren durch die Eintrittsgelder.
Allerdings ist der 217 Meter hohe Fernsehturm heute kein Turm mehr fürs Fernsehen, da die Antennen für den Frequenzbereich des terrestrischen Fernsehens nicht mehr geeignet sind. Die Radiopragramme werden jedoch nach wie vor vom Fernsehturm gesendet.